Danke für die ausführliche Antwort. Ich geh mal von oben nach unten auf deine Hinweise ein:
Der Dichtsatz ist mittlerweile bei mir amgekommen. Auf der Kartonseite steht "SJ413(F10A)". Das ist doch der falsche Motor, dachte ich - ich hab ja einen G13A. Googeln nach einem Vergaserdichtsatz hat das das hier zu Tage gefördert:
https://www.ebay.de/itm/184077982230Hier steht G13A mit im Titel. Leider kommt der Dichtsatz aus Indien.
Was mir auffällt: Die große, eckige Dichtung ist scheinbar gleich, die beiden kleineren mit den zwei Kreisrunden Löchern sind etwas anders, sie haben 7 kleine Löcher. bei meinem Set hier sind es 9. Außerdem sind noch diese zwei kleinen extra Dichtungen dabei, die auf dem Bild oben in der großen eckigen liegen. Brauche ich die auch, oder sind die bei diesem Vergaser nicht nötig?
Ich will vermeiden, alles zu zerlegen und dann 4 Wochen warten zu müssen bis die Teile da sind
Den Vergaser zu zerlegen sehe ich nicht als sehr problematisch an, ich schraube schon viele Jahre an Mopeds und anderen Fahrzeugen, Zweitaktmotoren und (alte) Viertakter haben einfach was für sich
Klar ist dieser Vergaser sehr komplex und man muss auf vieles Aufpassen, aber das gehört dazu. Werkzeug, Reinigungsutensilien, Chemikalien usw sind vorhanden, und eine Werkstatt zum trockenen, warmen Zerlegen auch, so dass das nicht zwischen Tür und Angel passiert. Außerdem will ich ja was lernen, so viel wie geht möglichst. Als ich das Auto gekauft habe wusste ich schon dass es ein Projekt wird - auch wenn der Zustand sehr gut ist und das Fahrzeug keinen Rost hat, war klar dass nach 35 Jahren mal was dran zu machen ist. Das ist ja der Witz dabei, finde ich
Der Tipp mit den Schläuchen ist super, das habe ich bereits hinter mir. Die Schläuche waren porös und brüchig, ich habe sie alle getauscht. Nacheinander ist der Geheimtrick, da hast du recht, das macht es einfacher. Eine Vakuumpumpe hab ich nicht benutzt, ich habe einfach einen Meter schlauch an den Dosen angesteckt und mit dem Mund am anderen Ende gesogen. Die Dosen gehen alle prima. Dichtigkeit habe ich geprüft indem ich den Hebel in die Dose reingedrückt habe, und dann das ansaugloch mit dem Finger verschlossen habe. Die Hebel bleiben dann drn in der Dose, sie scheinen dicht zu sein.
Die Dose der Zündverstellung habe ich tatsächlich vergessen.
Um die Verstellungen auszuschließen bei meinem Problem, habe ich die Einstellschrauben der Leerlaufverstellung vorn so weit rausgedreht dass bei ein- und bei ausgeschalteten Verbrauchern die Schraube nicht die Lasche berührt. Erstmal muss der Leerlauf wieder gehen, dann schaue ich mir das weiter an. Die Dose Bewegt sich aber ganz artig wenn man Licht einschaltet.
Die Wachspatrone der Kaltstartautomatik funktioniert gut, tatsächlich scheint die Kaltstartautomatik wirklich problemlos zu sein. Ist der Motor kalt und aus, ist die Klappe fest zu. Startet man, geht sie einige mm auf. Wird der Motor warm, öffnet sie sich immer weiter. Überraschend für mich war, dass die Feder beim warmem Motor komplett locker ist, und die Klappe nur durch den Luftstrom geöffnet wird.
Das Magnetventil für die Leerlaufverstellung für elektrische Verbraucher funktioniert prima. Wo sitzt das zweite? Kann dazu das überzählige grüne Kabel passen, welches auf dem Bild zu sehen ist?
Kraftstofffilter muss ich noch tauschen.
Das Auto wurde zum TÃœV gemessen, allerdings nur bei 500 U/min, und hat 0,15% ergeben, also sehr niedrig. Mehrere Messungen bei Teil und Vollast gab es nicht, aber die kann ich noch nachholen.
zum Freisaugen habe ich den Deckel auf dem Vergaser gelassen, so kann man die Ansaugöffnung gut mit einer Hand verschließen.
Da das Fahrzeug über den gesamten Drehzahlbereich prima läuft, ordentlich beschleunigt (gut, so viel wie eben geht mit 64 PS
) und ohne Fehlzündungen oder andere Probleme hoch- und runtertourt, grenze ich das Problem ein wenig auf den Leerlauf ein. Außerdem ist der Fehler "neu", d.h. direkt nach dem Kauf ist er die ersten Monate nicht aufgetreten. Darum bin ich nicht sicher ob es ein einstellproblem ist, oder eher ob irgendwo eine Dichtung hin ist oder eine Düse verstopft. Leider lässt sich der Fehler auch nur begrenzt reproduzieren, manchmal geht es eben auch einfach.
Weißt du zufällig, ob die senkrechte Gummimanschette oben auf dem Vergaser, die bewegt wird beim Gasgeben, dicht sein muss oder nur ein Staubschutz ist? Habe eben festgestellt dass sie bröselig ist, ungefähr dort reagiert der Vergaser auch auf Bremsenreiniger.